Buchbesprechung zur 1. Auflage

Forstwissenschaftliches Centralblatt vereinigt mit Tharandter Forstliches Jahrbuch Heft 2/95

Rittershofer, F. (1994): Waldpflege und Waldbau – für Studierende und Praktiker.
1. Auflage. Freising: Rittershofer Verlag. V + 481 S. DM 49,50

Mit „Waldpflege und Waldbau“ hat F. RITTERSHOFER den derzeit aktuellen Waldbaubüchern von RÖHRIG/ BARTSCH/GUSSONE (Waldbau auf ökologischer Grundlage), BURSCHEL/HUSS (Grundriß des Waldbaus) und MAYER (Waldbau auf soziologisch-ökologischer Grundlage) ein weiteres hinzugefügt. Doch wer Angst hat, es würde darin Altbekanntes lediglich aufgewärmt und dann verändert wiedergegeben werden, der kann sich beruhigt zurücklehnen und mit der Lektüre beginnen.

Natürlich enthält auch dieses Buch Kapitel – wie z.B. „die Wertästung“, – die in keinem Waldbaubuch fehlen dürfen, in welchem grundlegende Unterschiede in der Aufbereitung des Stoffes aber kaum möglich sind. Was dieses Buch jedoch zu einem Besonderen, die vorgenannten Werke hervorragend Ergänzenden macht, ist zweierlei: Zum einen ist es außerordentlich praxisnah gehalten. Dies gilt insbesondere für den Abschnitt über die Waldpflege, wo kurzgefaßte grundsätzliche Erläuterungen stets mit Hinweisen zur praktischen Durchführung verbunden sind. Zweitens – und dies ist besonders hervorzuheben – enthält es eine ausführliche Darstellung des Plenterbetriebes und der Vorgehensweise der Vertreter der naturgemäßen Waldwirtschaft.

Da dieses Buch die große Bandbreite der waldbaulichen Verfahren kurz gefaßt darstellt und darüber hinaus konkrete Hinweise zur praktischen Arbeit im Wald bietet, ist es ganz besonders für den Praktiker geeignet. Aber auch denjenigen am Waldbau Interessierten, die auf eine unfaßbare Darstellung der Grundlagen und der Praxis naturgemäßen Wirtschaftens im Wald gewartet haben, sei dieses Buch ausdrücklich empfohlen. Mit Blick auf den Preis gilt dies gleichwohl auch für Studenten.

Christian Ammer

Buchbesprechungen zur 2. Auflage

Öko-Jagd, 4. Jg., Ausg. 3. Sept. 2000

Rittershofer, F.(Dez.1999): Waldpflege und Waldbau – für Studium und Praxis
Freising: Rittershofer Verlag, 492 S., DM 68,00
2. neubearbeitete und erweiterte Auflage

Der inzwischen emeritierte Waldbauprofessor, der FH in Weihenstephan, Prof. Dr. Rittershofer, legt die 2. neubearbeitete und erweiterte Auflage seines Waldbaubuches „Waldpflege und Waldbau – Für Studium und Praxis“ vor. Zurecht steht im Titel die Waldpflege vor dem Waldbau. Immerhin sind 162 Seiten des gut leserlichen und flüssig geschriebenen Buches dem wohl wichtigsten Aufgabenfeld der Waldbehandlung gewidmet.

Viele Jahre hat der Autor sehr nah an der forstlichen Praxis orientierte Lehr- und Forschungsarbeit geleistet. Dieser Erfahrungsschatz ist hier zusammen getragen. Dabei werden nicht nur alle klassischen Behandlungsmodelle dargestellt, sondern es werden auch „naturgemäße Pflegekonzepte“ vorgestellt.

Insgesamt begnügt sich der Autor nicht, den Stand des Waldbaues vornehmlich in der Vergangenheit darzustellen. Ausführlich werden die waldbaulichen Gegenwartsfragen behandelt. Auch hier hält der Autor engen Kontakt zur Praxis. Gerade diejenigen, die mit der Überführung schlagweiser Hochwälder in Dauerwälder befasst sind, werden dies als besonders wertvoll empfinden.

Dass dem Plenterwald mit seinen besonderen Merkmalen und Besonderheiten breiter Raum geboten wird, erleichtert das Verständnis für die Notwendigkeit eines an der Natur des Waldes orientierten Waldbaues. Im Gegensatz zu vielen Standardwerken des Waldbaues bleibt dieses Buch nicht bei der direkten Gestaltung der Wälder stehen.

Ein Waldbaubuch muss sich – will es vollständig sein – mit den Auswirkungen der Schalenwildbestände auf das „Waldökosystem“ beschäftigen, und auf den „Schalenwildverbiss und seine Folgen“ eingehen und diese darstellen. Dieser Notwendigkeit ist der Autor nachgegangen, wenngleich man sich eine vertiefende Darstellung der ökosystemaren Schäden durch überhöhte Schalenwildbestände gewünscht hätte.

Waldbau findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern ist eingebettet in die jeweiligen Sichtweisen der Gesellschaft. Heute ist Wald nicht mehr nur ein Ort der Holzerzeugung, sondern ist auch die naturnächste Lebensgemeinschaft auf dem Land.

Konsequenterweise wurde dem Buch ein Abschnitt über „Naturschutz im Wald“ eingefügt. Neben der Pflege besonderer Lebensräume geht der Autor auf die naturnahe Bewirtschaftung der Wälder im Interesse des Naturschutzes ein.

Dies alles macht „Waldpflege und Waldbau“ zu einem komplexen und zeitgemäßen Lehr- und Nachschlagwerk. Nicht nur jungen Studierenden, sondern auch alten forstlichen Hasen ist es deswegen gleichermaßen zu empfehlen.

Meinhard Süß

Wald und Holz, Schweiz 7/2000

Rittershofer, F. (1999): Waldpflege und Waldbau – Für Studium und Praxis
Zweite neubearbeitete und erweiterte Auflage 1999, 492 S., 172 Abbildungen und 42 Tabellen. Zu beziehen bei Verlag Rittershofer, D-85354 Freising oder im Buchhandel

Das Waldbaulehrbuch von Prof. Dr. Rittershofer wurde auf den Stand der Erkenntnisse und der Anforderungen an die moderne Waldwirtschaft gebracht. Es beinhaltet eine umfassende Übersicht über unsere Wälder, ihre wichtigsten Gesellschaften und deren Eigenheiten, Bedürfnisse und Leistungen. Der Verfasser behandelt alle Aspekte und Techniken ihrer Bewirtschaftung nach den verschiedenen historischen wie aktuellen Methoden, waldbauliche Grundbegriffe und Grundsätze. Neu ist insbesondere ein ausführlicher Abschnitt über den Naturschutz im Wald. Das Buch wendet sich an Studierende der Forstwissenschaft wie auch an interessierte Waldbaupraktiker und weitere Waldfreunde.

BDF Aktuell  7/00, 21

Waldpflege und Waldbau – Für Studium und Praxis

Das Standardwerk von Prof. Dr. Fredo Rittershofer gibt es jetzt in einer zweiten, neu bearbeiteten und erweiterten Auflage. Schon die erste Fassung aus dem Jahr 1994 hob sich sehr angenehm von vielen anderen Lehrbüchern ab. Ganz so, wie ihn seine Schüler von Exkursionen kennen, begnügte sich Prof. Dr. Fredo Rittershofer nicht damit, den großen Fundus an Erfahrungswissen und Forschungsergebnissen, der das Lehrgebäude des Waldbaus bildet, in eine sachgerechte Zusammenschau zu bringen. Bei jeder Zeile spürt man die persönliche Durchdringung der Materie, vor allem aber das Bemühen um eine lebendige und allgemein verständliche Sprache.

Mit Abschnitt über Naturschutz im Wald

So erfüllt dieses engagierte Lehrbuch nicht allein die Anforderungen von Studierenden und Praktikern, sondern wendet sich ebenso an Vertreter des Naturschutzes, an Waldbesitzer ohne fachliche Vorbildung sowie an sonstige am Wald Interessierte.

Auch wenn man schon im Besitz der ersten Auflage ist, lohnt sich die Anschaffung des neuen Buches. Es ist inhaltlich etwa um ein Drittel erweitert. Durch einen völlig neuen Satz und ein etwas vergrößertes Format, konnte die Seitenzahl jedoch bei knapp 500 gehalten werden. Die Gliederung wurde überarbeitet und eine Reihe von Kapiteln ergänzt, die man so in keinem anderen Waldbau-Lehrbuch findet: über Naturschutz im Wald, über den Plenterwald und seine Bewirtschaftung, über das Spannungsfeld Wald und Wild, über naturgemäße Waldwirtschaft sowie Überführungsstrategien vom Schlagwald zum Dauerwald. Auch die Ergebnisse aus zahlreichen Diplomarbeiten der FH Weihenstephan wurden eingearbeitet.

Das Layout der neuen Auflage ist gefälliger geworden und das einzige Manko der ersten Fassung – die mangelhafte Bindequalität – ist nun völlig behoben.

Erschienen ist auch die zweite Auflage beim Gisela Rittershofer Verlag in Freising ISBN 3 930770-01-6. Im Vergleich mit anderen Lehrbüchern dieses Umfangs erscheint der Preis von 68.- DM wie ein Relikt aus alten Zeiten. Im Vorwort bringt Prof. Rittershofer ein Zitat von ALDO LEOPOLD (1887-1948), das ebenso von ihm selbst stammen könnte: „Ich habe viele Definitionen darüber gelesen, was ein Naturschützer ist. Die beste wird nicht mit der Feder, sondern mit der Axt geschrieben. Es kommt darauf an, was einer denkt, während er hackt oder während er entscheidet, was er schlagen will. Naturschützer ist derjenige, der sich in Demut bewusst ist dass er mit jedem Schlag der Axt seine Unterschrift auf das Antlitz der Erde setzt.

Herbert Rudolf